Aktuelles

Hier finden Sie aktuelle Informationen über die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Sachsen e.V. in chronologischer Reihenfolge. Die neuesten Nachrichten stehen oben!

Am 19. Januar 2023 hatten wir die Möglichkeit, uns in den Räumlichkeiten der Inpuncto-Werkstatt in Dresden mit dem Landesbeauftragten für Inklusion der Menschen mit Behinderungen, Michael Welsch, auszutauschen. Neben Mitgliedern des Vorstands und Frau Nitzsche, war auch der Sprecherrat der Werkstatträte in Sachsen fast vollständig vertreten und der Werkstattrat und die Frauenbeauftragte sowie die Werkstattleitung der Inpuncto Werkstätten waren Teil der Runde. Dass Herr Welsch sich einem so großen Teilnehmerkreis öffnete und auf Ideen und Impulse aller Beteiligten einging, ist aus unserer Sicht gelebte Inklusion. Wir konnten uns lösungsorientiert auf Augenhöhe über die unterschiedlichen Themen, die Zukunft der Werkstätten in Sachsen betreffend, austauschen. 

Ausschlaggebend für die Diskussionsrunde war die Veröffentlichung der Erfurter Erklärung im November 2022, welche von den Inklusionsbeauftragten des Bundes und der Länder beschlossen wurde. Inhaltlich beschäftigt sich das Papier unter anderem mit Positionen zur Neuausrichtung von Werkstätten, mit dem Fokus auf Übergänge von Werkstattbeschäftigten auf den ersten Arbeitsmarkt. Einige Punkte in der Erfurter Erklärung hatten bei Werkstatträten und anderen Akteuren in den sächsischen Werkstätten für Unklarheiten gesorgt, welche beim Austausch benannt und debattiert wurden.

Herr Welsch betonte, dass es Werkstätten auch in Zukunft geben müsse, da der Großteil der dort tätigen Menschen in diesen gut aufgehoben sei. Viel sei bereits erreicht, viel gäbe es allerdings noch zu tun.

Gemeinsames Ziel der weiteren Zusammenarbeit aller Beteiligten ist es nun, einen Weg zu finden, wie mehr Öffnung hin zum ersten Arbeitsmarkt gelingen kann, ohne den ursprünglichen Wert der Werkstätten aus den Augen zu verlieren.

Hierfür brauchen die Werkstätten die nötigen Ressourcen, welche auf gesetzlicher Ebene verankert werden müssen, an dem Punkt waren sich die Anwesenden einig. Vor allem die personelle Ausstattung der Werkstätten muss qualitativ kontinuierlich ausgebaut werden. 

 Nun gilt es, weiter im Gespräch zu bleiben und mit den politischen Netzwerkpartnern sowie Leistungsträgern und Leistungserbringern ein Konzept zu erstellen, wie die Werkstätten in Zukunft funktionieren können. Unerlässlich ist hierbei die Beteiligung der Menschen, die in Werkstätten tätig sind.

Der Werkstattrat und die Frauenbeauftragte der Inpuncto Werkstätten der Lebenshilfe Dresden e.V. haben einen Film produzieren lassen, in welchem sie von Ihrer Arbeit als Interessenvertretung berichten: 

 

Der nachfolgende Artikel wurde von Ronny Bode für die werkstattinterne Zeitung verfasst. Er ist Werkstattratsvorsitzender der Lebenshilfe Werkstatt in Hoyerswerda, Mitglied des Sprecherrats und seit Mai 2022 Vorstandsmitglied bei Werkstatträte Deutschland e.V.

"Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Ich möchte heute meine Arbeit als Werkstattratsvorsitzender einmal vorstellen. Viele denken vielleicht, dass der Vorsitzende kaum Arbeit hat, deswegen möchte ich euch einmal Einblick geben in meine Arbeit.

Ich habe mein Büro im Wohnheim in der Liselotte-Herrmann-Straße 9, von wo ich alles versuche zu lenken was die Arbeit vom Werkstattrat ist. Zuerst bin ich der Vorsitzende unseres Werkstattrats. Ich schreibe Einladungen für die nächsten Sitzungen und muss auch die Sitzungen planen, um die gemeinsam Themen zu finden die wichtig sind. Überprüfe die Protokolle und überarbeite sie, wenn was fehlt. Melde mein Team zu Weiterbildungen an und buche die Übernachtung.

 

Dann haben wir einmal im Monat den Werkstattleiter zum Gespräch, wo die Fragen ausgearbeitet werden müssen mit unserer Vertrauensperson. Versetzungen oder Umsetzungen müssen durch die Hände des Werkstattrats gehen und unterschrieben werden. Der Werkstattrat hat auch einen Sitz in der Bereichsleiter Sitzung. Wir haben auch Schweigepflicht und vieles dürfen wir nicht weiter sagen es hat auch mit Datenschutz zutun.

Des Weiteren sind wir mit unserem begleitenden Dienst immer wieder im Gespräch, weil der Werkstattrat zum Beispiel die Weihnachtskalender bezahlt hat und einige andere Dinge. Zu Ostern hatte der Werkstattrat und die Frauenbeauftragten beschlossen eine Osterüberraschung für alle betreuten Mitarbeiter/innen zu überreichen.

Man sieht mich auch mal in den Bereichen da bin ich um den Kontakt zu Pflegen um Präsenz zu zeigen. Der eine oder andere kam schon auf mich zu und hat mich einfach angesprochen. Das möchte ich nach wie vor das Ihr mich ansprecht aber auch die anderen Werkstattratsmitglieder die in den einzelnen Bereichen vertreten sind. Leider haben wir keinen in den Bereichen von Seidewinkel aber da bin ich sehr oft um die Post vom Werkstattrat zu holen und schau in den einzelnen Bereichen dann mal rein.

Was mache ich noch als Vorsitzender, wie ihr ja wisst, bin ich als Sprecherrats Mitglied unterwegs in Sachsen wo ich mich mit anderen austausche, führe Video Konferenzen mit den anderen Mitgliedern der LAG Sachsen. Aller 2 Monate habe ich den ganzen Tag Video Konferenz wo ich mich mit den anderen Mitgliedern der LAG Sachsen virtuell austausche. Wir treffen uns aller 2 Monate in einer anderen Stadt, dazu fahre ich mit dem Zug nach Dresden, Chemnitz oder eine andere Stadt. Einige sind in verschiedenen Bereichen tätig wie im Sächsischen Staatsministerium oder in Unterarbeitsgruppen. Ich selber bin in einigen Gruppen vertreten: Budget des Werkstattrats, bessere Entlohnung in Werkstätten oder in der LAG Ost da sind die Bundesländer Thüringen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und unser Bundesland vertreten. 

Desweitern bin ich noch bei Werkstatträte Deutschland vertreten als erster Delegierter von Sachsen und präsentiere da unser Bundesland mit einem weiteren LAG Mitglied aus Meißen. Dazu Fahre ich 2x mal im Jahr nach Berlin um mich mit den anderen Bundesländern aus zu tauschen. Zu Video Konferenz treffen wir uns auch aller 2 Monate. Wo es auch verschiedene Arbeitsgruppen gibt, zum Thema Basis Geld wo noch viele Fragen offen sind!

Am 24.05.2022 war ich abermals in Berlin zur Mitgliederversammlung wo auch ein neuer Vorstand Gewählt wurde. Ich wurde durch die LAG Sachsen zur Wahl vorgeschlagen. Es gab 11 Kandidaten und 5 Stimmen konnten abgegeben werden. Der neue Vorstand von Werkstatträte Deutschland besteht aus fünf Bundesländern NRW, Niedersachsen, Bayern, Berlin und Sachsen wo ich mit 6 Stimmen dabei bin. Die Amtszeit geht wie beim Werkstattrat 4 Jahre. Durch das neue Amt vertreten wir alle Werkstätten in ganz Deutschland auf Bundesebene. Ich vermute das auch mehr Arbeit auf mich zu kommt wo ich sehr selbst ständig handeln muss, weil ich ziemlich viel unterwegs sein werde.

Das war ein Einblick in meine Arbeit als Vorsitzender vom Werkstattrat und die Ämter die ich sonst begleite.

Euer Werkstattratsvorsitzender

Ronny Bode"

Nachdem wir bereits 7 Pilotwerkstätten für die praktische Erprobung der Modelle für berufliche Weiterbildung gewinnen konnten, ist es nun auch gelungen, eine wissenschaftliche Begleitung mit einzubeziehen.

Die wissenschaftliche Betrachtung des Projektes war von Beginn an ein wichtiges Anliegen, um die Erkenntnisse reflektieren und evaluieren zu können. Wir freuen uns, dass das Anliegen des Projektes auf viel positiven Zuspruch bei den Forschungsinstituten gestoßen ist und wir mit der Hochschule Mittweida und deren Kooperationspartner Sopro e.V. (Soziale Projekte in den neuen Bundesländern) einen fachlich kompetenten Partner an unserer Seite haben. 

Am 11.10.2022 konnten wir den Vertrag zwischen der LAG WfbM und Sopro e.V. / Hochschule Mittweida unterzeichnen und so einen weiteren Meilenstein im Projekt erzielen. Mit Michael Hauschild als Vertreter unseres Kooperationspartners, der Liga der freien Wohlfahrtspflege, unserer Geschäftsführerin Elisabeth Nitzsche und den beiden Kollegen der Hochschule konnten wir uns ausführlich zur Perspektive des Projekts LiAB austauschen.  

Ziel der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts ist es, die Potenziale der Modelle mit der besonderen Zielgruppe und den individuellen Merkmalen des Themengebiets zu betrachten. Im Ertrag soll mit der wissenschaftlichen Begleitung fundiert begründet werden, welche Modelle der beruflichen Weiterbildung zur Erprobung in den Pilotwerkstätten sinnvoll sind und welche Bedingungen dafür gegeben sein müssen.

Vor allem bei inhaltlichen Fragestellungen ist es sinnvoll, auf einen erweiterten Kreis von Fachleuten zurückgreifen zu können. Aufgrund der Expertise des Hochschulteams und dem dort vorhandenen Wissen über die aktuelle Forschungslage, können wir das Projekt so deutlich voranbringen.

Wir freuen uns auf eine interessante Zusammenarbeit!

„Bildung im Arbeitsbereich – Lebenslanges Lernen in den sächsischen WfbM“ (LiAB)
 
Von Beginn an wurde die LAG WfbM bei der Konzeption des Projektes eng von der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen und dem Sächsischen Sozialministerium begleitet und unterstützt. Damit wurde ein deutliches politisches Zeichen gesetzt, dass Lebenslanges Lernen nicht nur außerhalb der Werkstätten stattfinden darf. Bildungsangebote mit dauerhafter Qualität (Zertifizierung) und Anschlussfähigkeit an vorhandene Kammerausbildungen sind wichtig für die persönliche Entwicklung des Einzelnen und erhöhen bzw. verbessern die Chancen zur Teilhabe am Arbeitsleben in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen oder in der WfbM.

Copyright: DRK Landesverband Sachsen e.V.
Um die Kräfte, das Wissen und die Erfahrungen zu bündeln und die Projektziele erfolgreich zu erreichen, unterzeichneten am 14. Juni 2022 die LAG WfbM Sachsen und die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen in den Räumen des DRK Landesverbandes Sachsen in Dresden eine Kooperationsvereinbarung über die Zusammenarbeit.

Copyright: DRK Landesverband Sachsen e.V.

 
Zukünftig werden die LAG und die Liga in einem Arbeitskreis die notwendigen Schritte abstimmen. Ergänzend soll das Projekt von einem Beirat, welcher aus wichtigen Partnern (u. a. den Kammern, Kostenträger, Sprecherrat der Werkstatträte, Sozialministerium, etc.) besteht, begleitet werden. 

Wir freuen uns auf eine spannende Zusammenarbeit!